
Quelle: Wolfsburger Nachrichten, 03.07.2025
Zu ihren beiden Geburtstagen baten zwei Wolfsburger Familie und Freunde um Spenden für ein soziales Projekt im Raum Wolfsburg. Dabei kam ein Betrag in Höhe von rund 5.000 Euro zusammen. In Kooperation mit der Margarete Schnellecke-Stiftung, der Stadt Wolfsburg und der Grundschule in Neindorf wurde für diese Summe ein besonderes Projekt ausgesucht, wie es in einer Pressemitteilung heißt: ein sogenannter Schul-Avatar für einen Schüler in der dritten Klasse.
Im Referat „Strategisches Bildungsmanagement“ der Stadt Wolfsburg würden alle notwendigen Schritte und Instrumente koordiniert, um Kindern und Jugendlichen mit belastungsbedingten Fehlzeiten eine möglichst gute Teilhabe an Bildung zu ermöglichen. Der Schul-Avatar sei dort ein Pilotprojekt. Der Junge, der den Avatar erhalten hat, leide laut Mitteilung an Sichelzellenanämie, einer Krankheit, die ihm den Schulbesuch in den kühleren Monaten unmöglich mache und auch häufige Krankenhausaufenthalte in Hannover erfordere.
Dank dieses Avatars könne er nun per Handy oder Laptop am Unterricht teilnehmen. Der Avatar, der in dem Klassenraum steht, übertrage Bild und Ton und ermögliche dem Jungen so eine nahezu vollständige Teilnahme am Unterricht. Der Avatar könne sprechen, hören, sehen und sich bewegen, heißt es weiter. Lichtsignale zeigen an, wenn der Schüler sich melden oder in Ruhe gelassen werden möchte.
Die beiden Wolfsburger, vertreten bei der Übergabe durch Derya Schmidt, freuten sich über die erfolgreiche Umsetzung des Projekts. „Es berührt uns sehr zu wissen, dass der Schüler jetzt – trotz seiner Situation – am Unterricht teilnehmen und den Kontakt zu seiner Klasse halten kann. Diese Verbindung zur Schule ist mehr als nur Bildung – sie bedeutet Teilhabe, Hoffnung und Normalität. Damit noch mehr Kinder von solchen Chancen profitieren können, wünschen wir uns ein stabiles und flächendeckendes Internet an allen Schulen. Und wir würden uns sehr freuen, wenn sich noch viele weitere Menschen inspiriert fühlen, solche Projekte mit ihrer Unterstützung möglich zu machen“, wird Schmidt zitiert.
Carolin Külps, Vorsitzende des Vorstands der Margarete Schnellecke-Stiftung, ergänzte: „In einer Zeit, in der materielle Geschenke oft im Vordergrund stehen, findet solch ein Aufruf in der Gemeinschaft große Anerkennung. Private Initiativen bieten nicht nur finanzielle Unterstützung für soziale Projekte, sondern fördern auch das Bewusstsein in der Öffentlichkeit.“